Freitag, 24. April 2009
Aua! (1)
Manche Anglizismen lassen sich ja noch halbwegs sinnvoll deutschen Grammatikregeln unterwerfen, aber das hier geht ja wohl gar nicht! (Gesehen auf Bild.de)

tunen Sie up

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Samstag, 7. März 2009
Dietmar Dath: Die Abschaffung der Arten

Irgendwann im 25. Jahrhundert ist die Vorherrschaft des Menschen über die Erde beendet. Die Zeit des Menschen (als "Langeweile" bezeichnet) wurde durch gesteuerte Gentechnik beendet und nun beherrschen die "Gente" die Welt - Wesen in Tierform auftreten, die allerdings keine feste Form haben und gerne mal ihr Geschlecht, ihr Aussehen und ihre Fähigkeiten ändern oder aufpimpen, einen biotischen Computer in sich tragen, die ihr unsterbliches Wesen in andere Körper klonen und sich über das Pherinfon-Netz unterhalten, eine Art Internet, das über Gerüche und Hormonkomplexe funktioniert. Die Gente leben im Kontinent, der früher mal Europa hieß, in drei riesigen gewachsenen Städten unter der Herrschaft des löwengestaltigen Cyrus Iemelian Adrian Vinicius Golden (so die Namen seiner bisherigen Inkarnationen), der als strenger nahezu göttlicher Herrscher die Gesellschaft der Gente aufgebaut hat. Früher war er selbst ein Mensch und war für das Ende der Menschheit zuständig. Mit seiner Gefährtin (die einst ein Insektenschwarm war und sich nun als Baum wohler fühlt) hat er eine Tochter namens Lasara, die in Luchsgestalt als geheimnisvolle Rebellin die Gente-Gesellschaft aufmischt.
Im Amazonasgebiet entwickelt sich eine neue Gesellschaft auf der Basis einer Mischung aus Menschenfrauen und Maschinen unter der Führung der "Großen Mutter" Katahomenleandraleal - die Keramikaner, deren Dasein sich über mehrere Dimensionen als die uns zugänglichen erstreckt und die sich daran machen, die Welt zu erobern und der Herrschaft der Gente ein Ende zu setzen.
Der Löwe schickt den Wolf Dmitri auf eine Mission, den Feind auszukundschaften. Es stellt sich aber heraus, dass die Keramikaner unaufhaltbar sind und nur die Flucht auf andere Planeten als Ausweg bleibt.

Im zweiten Teil des Buches werden die Nachkommen der ausgewanderten Gente auf Venus und Mars betrachtet. Auf den beiden Planeten werden die "auserwählten" Nachkommen von Luchsin und Wolf geboren. Das Echsenmädchen Padmasambhava auf dem Marsch und der ähm... irgendwie humanoid geformte Feuer auf der Venus. Ihre Lehrmeister sind eine Holzpuppe, ein neuartiges Tier namens Vasch und ein klappstuhlförmiger Dachs sowie die menschliche Komponistin Cordula Späth, die mithilfe ihrer Musik durch die Zeit reisen kann. Die beiden Nachkommen werden entführt, gefoltert, steigen zu Bedeutung und einfluss auf, wechseln im Laufe ihres Lebens das Geschlecht, bevor sie einander begegnen und schließlich auf die alte Erde zurückkehren, wo die Herrschaft der Keramikaner ein statisch konservierendes Museum am Ende der Zeit errichtet hat - ein neues Paradies mit Padmasambhava und Feuer als neuen Bewohnern...

Ich kann jeden Leser verstehen, der dieses Buch nach ein paar Seiten entnervt in die Ecke feuert. Auf den ersten 100 bis 200 Seiten schnallt man nämlich erst mal überhaupt nichts und wird erschlagen von kunstvoll gedrechselten Satzkonstruktionen oder seitenlangen komplett sinnlosen Monologen eines geisteskranken Esels mit Tourette-Syndrom, bekommt Unmengen an Fachbegriffen um die Ohren gehauen, die entweder komplette Neuerfindungen sind oder für deren Verständnis man ein abgeschlossenes Philosophie/Biochemie/Genetik-Studium benötigt.
Die vorgestellten Gesellschaftsformen sind schwerst verwirrend mit all ihren Diskussionen über Gametenrecht, clusterbildenden Bakterien, fliegenden Walhaien, benzolringförmigen Riesen-Aquarien, Fischen in Wassertropfenraumschiffen, permutationensingende Vögel, Mehrkornbrötchen und Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure, zeterndem Kaffee und aus planetarem Urschlamm sich selbst zusammenbauenden Orang Utans...

Nachdem man sich aber mühsam in diese Welt hineingelesen hat, blickt man dann doch halbwegs durch und genießt neben den einigen Perlen der Formulierungskunst die ausschweifende Phantasie des Autors.
Fremdartigste Gesellschaftssysteme werden vorgestellt, die ebenso wie die "Langeweile" der menschlichen Zivilisation zur Blüte kommen und wieder vergehen. So wie die geplante ideale Gente-Gesellschaft des Cyrus Golden keinen Bestand haben konnte und sich der Kontrolle des Löwen nach geraumer Zeit entzog, vergehen und verändern sich auch die Gesellschaften auf Mars und Venus und selbst in der Zeitlosigkeit der statischen Erde der Keramikaner findet das Leben Auswege, diesem Korsett zu entkommen.

Fazit: Saugeil, obwohl nahezu unlesbar.

9 von 10 zeternden heißen Kaffees

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Samstag, 28. Februar 2009
Viele viele bunte Striche...
Ähem hallo, mein Name ist Marc und ich liebe Statistiken... (aufmunterndes Klatschen der anderen Selbsthilfegruppenteilnehmer)

Ich bin inzwischen seit 4 Jahren eifrig scrobbelndes Mitglied bei last.fm und habe heute ein schickes Programm entdeckt, das einem sein Hörverhalten in eindrucksvoll aussehende Grafiken umwandelt.
Mein Hörverhalten bei last.fm seit Februar 2005

Zur Erklärung:
Die Grafik zeigt die Künstler, die sich in meinen Top 100 befanden, basierend auf Monats-Charts. Die lilafarbenen Künstler befanden sich von Anfang an dort. Orange, gelb, grün gefärbte Künstler kamen später dazu.
Was sagt uns also diese Grafik? Sie zeigt eindrucksvoll mein Verhalten des Hardcore-Shuffle-Hörens. Es wird einfach alles gehört, was sich in meiner Musiksammlung befindet, und zwar wild durcheinander. OK, für die Musik, die ich bei der Arbeit höre, befindet sich ein einer eigenen Playlist, die keine RPG-Begleitmusik und anderes merkwürdiges Zeug enthält.
Da ich konsequent wahllos alles durcheinander höre, was ich an Musik besitze, richtet sich die Häufigkeit des Gehörten hauptsächlich danach, wie viele Titel von welchem Künstler ich überhaupt besitze. Nach wie vor sind die Beatles mit 165 Titeln am häufigsten in meiner Musiksammlung (inzwischen über 12000 Titel) vertreten und deswegen mein meistgehörter Interpret.
Die Farben der Grafik zeigen an, welche Titel sich wann in den Top 100 der Monats-Charts platzieren konnten. Die lila gefärbten Künstler waren von Anfang an dort vertreten, rot, orange und grün gefärbte Künstler kamen später dazu. Wie man sieht, ist die Farbe Lila übermächtig stark vertreten. Hätte ich wirklich nicht gedacht, dass Künstler, die von Anfang an vertreten waren, sich nach wie vor, so stark weit oben halten können und dass nur so wenig neue Künstler im Laufe der Zeit dazu gekommen sind.
Und natürlich sagt diese Statistik überhaupt nix über meinen Musikgeschmack aus... Aber sie ist beeindruckend. Und so schön buuuunt!!!

Naja, ich werde mal schauen, wie sich diese Statistik im Laufe der Zeit verändert. Ich werde in einem Jahr wieder nachschauen, wie (und ob überhaupt) sich die Grafik im Laufe der Zeit verändert haben wird...

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